Unser Jätroboter kann zufällig gesäte Nutzpflanzen wie Karotten oder Rote Bete von Unkräutern unterscheiden und diese während der Fahrt vernichten.
Eine der größten Herausforderungen in unserer ökologischen Landwirtschaft ist der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln, der beunruhigende Auswirkungen auf Mensch und Natur hat. Schon 2008 haben wir die Fachhochschule Westküste in Heide (FHW) beauftragt, nachhaltige und automatisierte Unkrautregulierungslösungen zu entwickeln. Die Motivation dahinter: Im Bioanbau dürfen keine Herbizide eingesetzt werden, und die manuelle Unkrautregulierung durch saisonale Hilfsarbeiter wird immer schwieriger.
2013 haben wir das wegweisende Projekt „Hochgenaue Unkrauterkennung im Bioanbau“ an der FHW ins Leben gerufen. In den folgenden Jahren wurden ein 1-Spur-Funktionsmuster sowie ein fortschrittlicher 8-Spur-Roboter entwickelt. Die Ausgründung in die nAIture GmbH & Co. KG im Dezember 2018 markierte einen entscheidenden Schritt. Naiture, ein Wortspiel aus „Nature“ und „AI“ (Künstliche Intelligenz), symbolisiert unsere erfolgreiche Integration von modernster Technologie in die ökologische Landwirtschaft. Das System vereint KI, Robotik und Big Data und basiert auf dem maschinellen Lernen, um Nutzpflanzen von Unkraut zu unterscheiden und die Qualität unseres Bio Gemüses zu sichern.
Unser entwickeltes System erreicht eine beeindruckende Genauigkeit von ca. 98 % unter sich ständig ändernden Umwelteinflüssen. Unsere Robotik-Systeme nutzen die KI, um Unkräuter ohne chemische Mittel zu vernichten, insbesondere bei anspruchsvollen Pflanzen wie Karotten im Anbau von Bio Gemüse. Die variable Geschwindigkeit von 2–5 km/h ermöglicht eine effiziente Anpassung an verschiedene Feldbedingungen. Mit einer beeindruckenden Arbeitsbreite von 8 Spuren ist das System modular auf andere Arbeitsbreiten anpassbar.
Mit kurzfristigen Zielen wie der Entwicklung einer nicht-mechanischen Jäteinheit und der Implementierung von KI auf energiesparsamen eingebetteten Systemen streben wir einen vollständigen Solarbetrieb an. Mittelfristig planen wir den Markteintritt und sondieren weitere Geschäftsideen. Langfristig ist unser Ziel, nicht nur auf dem Markt fest etabliert zu sein, sondern auch führend in innovativer ökologischer Landwirtschaftstechnik zu werden und dabei auch die konventionelle Landwirtschaft zu unterstützen.
Ich habe eine besondere Verbindung zum Jätroboter, an dem ich seit 2004 arbeite. AROS ermöglicht eine effiziente Suche nach Rehkitzen, während MOOS frühzeitig vor Schädlingen warnt. Diese Projekte zeigen, dass Technologie einen positiven Beitrag zur Landwirtschaft leisten kann.
Vitali Czymmek, Forschungsleiter nAIture
Unsere neuesten landwirtschaftlichen Innovationen umfassen ein erfolgreiches autonomes Rehkitz-Ortungssystem (AROS), das die Effizienz auf den Feldern verbessert hat. Gleichzeitig entwickeln wir eine mobile Bodenstation (MOOS), die täglich Bilder von Feldern sendet, um frühzeitig Schädlinge wie die Möhrenminierfliege zu erkennen und Landwirte zu benachrichtigen, um die Qualität von Bio Gemüse zu sichern.
Zukünftige Forschungsprojekte konzentrieren sich auf die Einführung autonomer Systeme, die Daten von den Feldern aufnehmen und langfristig eine vorausschauende Landwirtschaft ermöglichen. Ein weiteres Projekt zielt darauf ab, die Erkennung viruserkrankter Pflanzen in Kartoffelfeldern zu automatisieren, um Landwirte bei der rechtzeitigen Identifizierung und Entfernung infizierter Pflanzen zu unterstützen und die Gesundheit des Bio Gemüses zu gewährleisten.
Mit diesen Entwicklungen streben wir nicht nur an, aktuelle Herausforderungen anzugehen, sondern auch langfristig eine nachhaltige und effiziente Landwirtschaft zu fördern. Unsere Technologien sollen nicht nur den ökologischen Landbau von Bio Gemüse, sondern auch die konventionelle Landwirtschaft durch fortschrittliche Lösungen und datenbasierte Ansätze optimieren.
Zum Westhof 6, DE-25764 Friedrichsgabekoog
+ 49 4839 9535-0
info(at)westhof-bio.de